Community, Verladung und Heimreise

Zuerst ein Dankeschön an die deutsche Community hier in Le Marin. Sie ist einfach grandios. Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt habe ich sonst noch nie so erlebt.

28.03. Der Lifttermin wurde kurzfristig auf 11:15 verschoben und es ging dann alles sehr schnell. Die Tochter der Transocean-Stützpunktleiterin hat mir geholfen, da man laut Protokoll das Schiff nicht alleine an den Frachter anlegen darf. Das Anlegemanöver längsseits an den Frachter war ziemlich einfach und nachdem die zwei gelben Bänder vorne und achtern festgemacht waren, wurde die Paramonga schon von vier Arbeitern „gestürmt“. Der Loadmaster begrüßte mich freundlich und nach 15 Minuten ging es schon die Wand hoch. Nach dem ersten „Aufbocken“ konnte ich dann den Achterstag wieder festmachen und die Fender reinlegen. Jetzt musste ich nur noch den Schlüssel abgegeben, aber plötzlich war keiner mehr da. 12:00Uhr: Lunchtime und ich machte mich auf der Suche nach dem Loadmaster. Nach einer Weile kam ein Mitarbeiter und ich gab ihm den Schlüssel mit der Frage, wo das Boot für die Rückfahrt wäre. Wir sollten die Mittagspause bis 13:00 Uhr abwarten, dann würde der Loadmaster ein Boot rufen. Das war uns zu lange und ich hatte ja noch viel zu organisieren und meine Helferin musste in die Schule. Da habe ich spontan Bernd angerufen, ob er uns vom Frachter abholen könnte. 10 Minuten später war er schon mit dem Dingi da und es ging die zehn Meter lange Stufenleine herunter. An Land konnte ich kurzerhand den Flug von Samstag auf abends umbuchen und machte mich auf, ein Taxi für 16:00 Uhr zu reservieren. Zufälligerweise kam Chris und Lothar mit ihrem Leihwagen an mir vorbei, die gerade von Fort de France kamen.  Als sie hörten, dass ich ein Taxi brauche, haben sie sich direkt angeboten, mich zum Flughafen zu fahren. Was für eine Gemeinschaft! Die Hinfahrt dauerte ca. 40 Minuten aber ich denke, die beiden haben für die Rückfahrt mindestens das doppelte gebraucht, da um diese Uhrzeit die Rushhour in Gegenrichtung einsetzt.

Der Nachtflug war sehr angenehm und mit kurzem Zwischenstopp in Paris landete ich pünktlich um 14:40 in München. Nun warte ich auf den Frachter, der zwischen dem 11. Und 13. April in Genau ankommen sollte.

Der langersehnte Frachter in Le Marin
Kurz vor dem Liften

„hold the boat, hold the boat“

Paramonga „ganz vorne“

Rückreise nach Le Marin und warten auf den Frachter

Ab dem 20.02. bin ich langsam wieder zurückgesegelt, 3 Tage in der Casteau-Bucht, dann weiter nach Basse Terre, die Hauptstadt von Guadeloupe, wo ich abends südlich in der Bucht vor dem Hafen geankert habe. Das Dingi wurde direkt klar gemacht, um in einem Restaurant auszuklarieren, so wie es im Reiseführer steht. Leider ist das Restaurant schon seit Monaten zu und so bin ich früh morgens weiter zur Heiligenbucht „Les Saints“ gesegelt.

Sonnenaufgang an der Südspitze Guadeloupes

Um 8:30 Uhr konnte ich eine Boje ergattern, habe das Dingi wieder klar gemacht und bin zum Office gerudert, weil mir die Arbeit mit dem Außenborderliften für die 300 Meter zu aufwendig erschien. Blöd nur dass vor mir der Bootsmann eine Einklarierungsliste von 35 Personen hatte und dadurch seine Einklarierung 45 Minuten dauerte. Nichts für schwache Nerven… Dann gings weiter nach Domenica bei 3-5 Knoten Speed, Walsichtung und ich kam rechtzeitig zum Sonnenuntergang in der Prince Ruperts Bay an.

Am nächsten Tag weiter die Küste Domenicas lang nach Martinique,

zwischen Domenica und Martinique

St. Pierre wo ich für eine Woche den Anker fallen gelassen habe.

St. Pierre

Im Supermarkt habe ich dann Volker&Cornelia, Bekannte aus Lanzarote (SY Hexe) wieder getroffen, die wir vor 2 Jahren kennengelernt hatten. Als ich weiter nach Süden wollte, gabs Probleme mit dem Anlasser, der zwar schnarrende Geräusche von sich gab, aber den Motor nicht startete. Zum Glück hatte ich einen baugleichen Starter im Schiff nach langer Suche „gefunden“, zwar aus 2009, aber nach dem Auswechseln startete der Motor auf Anhieb. Dann ging es nach „Schoelcher“, zusammen mit SY Hexe, wo wir am Abend eine superschöne Grillparty auf dem Riesencat hatten. (https://syhexe.de). Für mich ging es am nächsten Morgen weiter zu meiner Lieblingsbucht „Petit Arlet“, wo auch hier der Anker für die nächste Woche viel. Ungewöhnlich viele Segler habe ich dort in der Woche wiedergesehen bzw. kennengelernt. Mit Andrea & Björn der Zauberer gabs viel zu lachen. Sie betreiben auch einen eigenen Youtube-Channel (https://www.youtube.com/c/freiheitssegler/videos).

13.03. bin ich dann früh morgens nach Le Marin zurückgefahren, um am Montag Nachmittag meiner Transport-Agentin von Sevenstars alle nötigen Papiere für die Heimreise der Paramonga zu übergeben. Die ganze Woche war ich noch vor Anker und am 20.03. bin ich dann nach über 2 Monaten wieder mal in eine Marina gefahren, um das Schiff klar für den Transport zu machen.

Atemberaubende Sonnenuntergänge

27.03. Heute Nachmittag ist der Frachter „Diamantgracht“ dann endlich angekommen und die Paramonga ist für den 28.03. früh morgens zum hochliften eingeplant. Das wird nochmal spannend, da sich die Termine, so wie hier alle sagen, immer wieder verzögern. Dadurch kann man weder Heimflug, noch Hotel, noch Mietwagen planen. Das heißt, in dem Moment, wo die Paramonga geliftet wird, bin ich „obdachlos“ und muss schnellstens Hotel, Flug, etc. buchen…..