09.02. Um 13:00 Uhr ging es dann los Richtung Marie Galante, hoch am Wind bei 23kn Wind. Um 16 Uhr musste ich die letzten 2 Seemeilen hochmotoren in die superschöne Anse Canot (siehe Bild). Doch nach etwa 4 min. hatte ich einen seltsamen Geruch in der Nase und dachte, dass jemand kreolisch am Strand grillt. Ich hatte aber keine Ruhe und ging nach weiteren 4 min nach unten wo mir beißender Qualm entgegen kam. Ich machte sofort den Motor aus, öffnete den Motorraum, schätzte kurz die Lage ein, setzte einen Fetzen vom Vorsegel und lief unter Segel in die nächste Bucht ein und ankerte. Dort sah ich dann das Ausmaß: Der vordere Auspuff-Wassersammler (Watermuffler) war total durchgeschmort, durchlöchert und hat zum Glück keinen größeren Brand verursacht. Die Modellnummer konnte ich noch erkennen und ich habe sofort mit einem Händler in Guadeloupe Kontakt aufgenommen, parallel mit der T-O-Stützpunktleiterin in Martinique, die sich sehr gut bei den Schiffsausrüstern auskennt. Das ganze Schiff war total verqualmt und es hat Stunden gedauert bis alles abgezogen war. Den Watermuffler habe ich dann ausgebaut, danach die Seewasserpumpe. Den Impeller hatte ich erst im Oktober gewechselt, doch der war jetzt total zerrissen. Habe ihn direkt erneuert. Jetzt war ich wirklich im Paradies „gestrandet“, im nirgendswo auf einer Insel, ohne Motor, wo bestimmt kein Schiffshändler ist, der genau mein Teil auf Lager hat. Daher beschloss ich, am nächsten Tag direkt um 6:00 Uhr wieder zurück nach Pointe a Pitre, Guadeloupe zu segeln. Das Reinfahren in den engen betonnten Kanal und dann das Ankern unter Segeln wird wohl eine echte Herausforderung werden. Die Nacht konnte ich nicht schlafen und habe nur darüber gegrübelt, was passieren könnte. – Hoffentlich dreht nicht der Wind, – hoffentlich kommt mir nicht gerade in diesem Augenblick so ein riesiges Containerschiff entgegen, usw….
Marie Galante
Anse Canot
Der Motorschaden