Pilotenstreik

22.11. Zuerst möchte ich mich bei allen herzlich für die Wünsche und das großartige Feedback bedanken.
Mit einer der wichtigsten Ausrüstungen ist der Autopilot. Die Paramonga kann mit einem elektrischen Piloten und einer mechanischen Windfahne selbstständig gesteuert werden. Allerdings funktioniert die Windfahne nur bei Wind und da der im Moment ausbleibt bzw. von vorne kommt, muss der elektrische Autopilot den Kurs halten. Aber seit gestern fällt er immer mal wieder aus. Aber zufallsmässig, in dieser Nacht in einer Stunde 5 mal, dann wieder 6 Stunden ohne Probleme. Echt nervig, denn in der Nacht klingelt jetzt nicht nur der Wecker alle 30 Minuten sondern jetzt zwischendurch auch der Alarm des Autopiloten. Alle Kabel und Anschlüsse habe ich schon gecheckt, da der Pilot aus einigen Einheiten besteht (Fluxgate, Rudergeber, GPS, Motor, etc) und zusätzlich in einem komplexen Netzwerk aller sonstigen Instrumente integriert ist. Keine Verbesserung bisher. Ansonsten wird es langsam wärmer und so wie es aussieht bekomme ich in zwei Tagen den erhofften Wind zu den Kap Verden.
Via SAT

Einhand über den Atlantik

Jetzt ist es soweit: Heute habe ich Teneriffa bei schönsten Wetter und leichter Brise verlassen und gehe „Einhand“ auf eine größere Reise über den Atlantik. Geplant ist über die KapVerden nach Martinique zu segeln. Aber das ist nur eine Planung, denn Covid, Materialprobleme oder auch die Wettersituation können leicht einen Strich durch die Rechnung machen. Ein wunderschöner erster Segeltag heute, zwar nur 2-3 Beaufort, aber mit 5 Knoten Speed konnte ich schon die ersten Meilen zurücklegen. Am Abend gings es dann mit 3 Knoten weiter, bei einem wunderschönen Vollmond. Die 800 Seemeilen nach Mindelo auf den Kap Verden müsste ich nach jetziger Wettervorhersage in ca. 8 Tagen schaffen, also im Schnitt mit 4 Knoten. Nicht besonders schnell, oder andersherum gesagt: So langsam war ich bisher eigentlich noch nie unterwegs. Aber der Diesel wird nur für max. 350 Seemeilen reichen und es sind größere Flautengebiete vorhergesagt.

Neues Vorstag mit Rollreffanlage

Es hat wirklich nur eine Woche gebraucht, um das Vorstag zu erneuern und direkt eine komplett neue Rollreffanlage zu beschaffen und zu montieren.
Dank Thomas, einem Schweizer Rigger hier im Hafen, waren die Teile innerhalb von 3 Werktagen angefertigt und geliefert und dann am Donnerstag und Freitag haben wir in insgesamt 10 Arbeitsstunden das alte Vorstag mit Rollanlage deinstalliert und die neue Anlage zusammengesetzt und angebracht. Allerdings ist im Moment der Wind so stark dass wir das Segel nicht hochziehen können, um eine Probefahrt zu machen. Im Hafen sind bis zu 35 Knoten Windspeed und draußen fliegt das Weißwasser….

Turbolader und Riggcheck

Turbolader:
Gestern habe ich beim Luftfilterwechsel festgestellt, dass das Turboverdichterrad blockiert ist. Das auch noch..
Von der Auspuffseite habe ich dann den Turbo auseinandergenommen, kam aber nicht richtig weiter. Mein Volvo-Spezialist Udo aus Köln hatte innerhalb von 10 Minuten auf meine Hilfe-WhatsApp geantwortet. Was für ein Service! Dann lief alles sehr schnell und der Turbo geht wieder, wenigstens für diese Saison.

Rigg:
Heute habe ich durch einen professionellen Rigger das komplette Rigg durchschecken lassen, obwohl es erst vor 3 Jahren neue Wanten (die Stahlseile vom Mast zum Boot) bekommen hat. Die Wanten sollten alle 15 Jahre erneuert werden. Aber beim Check wurde festgestellt, dass das Vorstag oben im Augterminal einen Haarriß hat und dadurch die Gefahr besteht, dass die Wante bricht und das komplette Rigg runterkommt. Und das schon nach 3 Jahren. Materialfehler! Also sind erstmal alle Pläne durchkreuzt und ein neuer Plan muss her, da es bestimmt mehrere Wochen braucht, bis die neue Wante angefertigt, gepresst und installiert wird.
Mal sehen was hier geht, denn am Festland dauerte es 6 Wochen bis die neuen Wanten da waren….